Bewerbung schreiben

Du hast eine Stellenausschreibung gefunden, die dich interessiert und auch nach mehreren Recherchen im Internet bist du überzeugt davon, perfekt in die Firma zu passen. Nun folgt die große Hürde: Bewerbung schreiben. Wie bewerbe ich mich richtig? Unzählige Websites geben dir Tipps und Beispiele, wie du dich richtig bewerben sollst und worauf du achten musst. Viele Bewerbungen landen sofort im Papierkorb und die Bewerber erhalten nicht mal die Chance auf ein Bewerbungsgespräch. Doch um eine gute Bewerbung zu schreiben, musst du kein Profi sein. Wir haben dir hier das Wichtigste zusammengefasst.

Checkliste Bewerbung schreiben

  • Ist die Rechtschreibung / Grammatik richtig? Lass deine Freunde oder Familie Korrekturlesen. Rechtschreibfehler sind ein Ausschlusskriterium in einer Bewerbung.

  • Sind deine Bewerbungsunterlagen vollständig? Deckblatt (optional), Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben (optional)

  • Sind deine Bewerbungsunterlagen ordentlich? Keine Eselsohren, schief eingescannte Dokumente, schiefe Lochung oder Kaffeeflecken.

  • Sind deine Bewerbungsunterlagen klar strukturiert? Personaler haben nicht viel Zeit. Eine gute Übersicht und Struktur deiner Bewerbung ist wichtig.

  • Hast du ein professionelles Bewerbungsfoto? Ein Foto ist mittlerweile kein „Muss“ mehr. Dein zukünftiger Arbeitgeber freut sich aber dennoch, wenn er schon vor dem Gespräch weiß, mit wem er es zu tun haben wird. Wenn du deiner Bewerbung ein Foto hinzufügst, sollte es unbedingt von einem guten Fotografen gemacht sein. Selfies im Dunklen machen keinen professionellen Eindruck und unterstreichen nicht die Ernsthaftigkeit deiner Bewerbung.

  • Unterschreibe deine Dokumente. Beim Mailversand kannst du deine Unterschrift einscannen und auf den Dokumenten platzieren.

  • Ist dein Anschreiben individuell? Informiere dich auf der Website der Firma, bei der du dich bewirbst. Wieso passt du genau in dieses Team? Was gefällt dir besonders an der Firma? Deine Bewerbung muss einmalig sein.

  • Konjunktive vermeiden. Hätte, wäre, könnte… gibt´s nicht. Statt „Ich würde mich auf eine Antwort freuen“, schreibe: „Ich freue mich auf eine Antwort“.

  • Hast du die Stellenausschreibung ordentlich durchgelesen? Achte nicht nur auf die gesuchten Fähigkeiten, sondern auf die Vollständigkeit der gewünschten Unterlagen und auf die gewünschte Art der Bewerbung (elektronisch, postalisch, persönlich)

  • Sind deine Dokumente ordentlich benannt? Beim elektronischen Versandt solltest du darauf achten, dass die gesendeten Dokumente eine sinnvolle Bezeichnung haben und dein Name darin vorkommt. Bsp.: „lebenslauf-max-mustermann.pdf“, „anschreiben-max-mustermann.pdf“.

  • Sind deine Dateien ordentlich exportiert? Sende keine offenen Daten (z.B.: Word-Dokumente), sondern lieber ein PDF. Textdateien können Schriftarten oder Formatierungen beinhalten, die der Personaler, an den du die Bewerbung sendest, nicht auf seinem Rechner installiert hat. Somit kann es passieren, dass der Text unschön formatiert wird und die Übersicht und Struktur nicht mehr gegeben ist.

  • Telefonischer Kontakt bei Rückfragen. Sind noch Fragen offen, kannst du diese gezielt am Telefon stellen. Mache dir vorher ein paar Notizen, damit du Wichtiges nicht vergisst. Sei neugierig, freundlich und interessiert. Denn dein Anruf ist der erste Eindruck, den du in der Firma hinterlässt.

  • Online-Präsenz prüfen. Was steht im Netz über dich? Hast du evtl. peinliche Fotos oder Statements veröffentlich, die dein zukünftiger Arbeitgeber nicht sehen soll? Viele Arbeitgeber holen sich Informationen über den Bewerber im Internet ein.

Das Anschreiben

Das Anschreiben ist enorm wichtig. Es vermittelt den ersten Eindruck und entscheidet, ob der Personaler deine Bewerbung weiterliest oder nicht. Das Anschreiben sollte nicht mehr als eine DIN A4-Seite in Anspruch nehmen. Im besten Fall weckt es Neugierde und das Interesse, dich kennen zu lernen. Achte besonders darauf, den Firmennamen richtig zu schreiben und auch den Ansprechpartner (falls bekannt).
Formuliere im Betreff kurz, um was es in deiner Bewerbung geht (z.B.: „Bewerbung um eine Ausbildungsstelle als Fachinformatiker für Systemintegration“). Es folgt die Anrede. Wenn du den Ansprechpartner kennst, schreibe ihn direkt an „Sehr geehrter Herr Mustermann,“. Weißt du nicht, wer deine Bewerbung erhalten wird, reicht ein „Sehr geehrte Damen und Herren,“.

Dann folgt eine Einleitung, die du kreativ formulieren darfst. Firmen erhalten viele Bewerbungen auf eine Stelle. Ständig das gleiche zu lesen, langweilt und trägt nicht dazu bei, Interesse an dem Bewerber zu entwickeln. Im Hauptteil beschreibst du dann deine Soft Skills. Diese solltest du auf die gesuchte Stelle anpassen (siehe Stellenausschreibung). Achte darauf, nur relevante Soft Skills zu nennen. Dass du gut malen kannst, hilft dir als Softwareentwickler nicht weiter.

Stelle als Nächstes einen Bezug zum Unternehmen her. Warum passt du in die Firma? Was macht dich besonders? Welchen Mehrwert bietest du der Firma und warum? Vermeide am Ende des Anschreibens Konjunktive wie „Ich würde mich über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen“. Sei direkt und konkret: „Ich freue mich über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch“. Ganz zum Schluss folgt dann die Grußformel. „Mit freundlichen Grüßen“, „Mit besten Grüßen“, „Mit neugierigen Grüßen“ etc.

Unterschreibe das Dokument von Hand (bei Onlinebewerbungen kannst du die Unterschrift sauber einscannen und darunter setzen).

Bewerbungsunterlagen hinterlassen den ersten Eindruck. Sie sollten unbedingt vollständig, ordentlich und individuell sein.

Julia Ries, Ausbilderin für Mediengestalter

Der Lebenslauf

Was gehört eigentlich in einen Lebenslauf und was nicht? Wichtig ist zunächst einmal, dass dein Lebenslauf strukturiert und klar gegliedert ist. Auf einen Blick sollte ersichtlich sein, wo welche Informationen zu finden sind. Am übersichtlichsten ist immer die tabellarische Form. Bleibe bei einem Datumsformat („09.2019 – 10.2019“ ist richtig. Falsch hingegen ist „September 2019 – 10.2019“). Achte darauf, keine Lücken im Lebenslauf zu lassen. Falls doch welche vorhanden sind, begründe diese kurz. In deinem Lebenslauf kannst du folgende Angaben machen:

  • Foto (optional) Ein gutes Foto macht einen guten ersten Eindruck.

  • Vor- und Nachname

  • Adresse

  • Telefonnummer Wenn du deine Telefonnummer angibst, solltest du dich am Telefon unbedingt mit deinem richtigen Namen melden, wenn es klingelt. Ein „Ja“ oder „Hallo“ wirkt nicht professionell.

  • E-Mail Achte darauf, deine E-Mails regelmäßig (mindestens einmal am Tag) zu checken. Wenn du die Adresse mit in deine Bewerbung schreibst, kann es sein, dass die Firma dich darüber kontaktiert.

  • Geburtsdatum und Geburtsort

  • Staatsangehörigkeit

  • Familienstand (optional)

  • Schulischer Werdegang

  • Praktika und Weiterbildungen

  • Kenntnisse und Interessen Welche Fremdsprachen beherrschst du? Welche IT-Kenntnisse besitzt du? Was sind deine Hobbys?

  • Datum und Unterschrift

Das richtige Bewerbungsfoto

Heutzutage ist ein Foto kein Muss mehr. Dennoch macht es einen besseren Eindruck, wenn man sich die Mühe macht. Doch worauf sollte man beim perfekten Bewerbungsfoto achten? Ganz einfach: Stell dir vor, du bist Personaler und musst einen Bewerber aussuchen. Du suchst selbstverständlich nach einer freundlichen, motivierten Person. Dein Foto sollte von einem professionellen Fotografen gemacht werden. Dies zeigt, dass dir der Job wichtig genug ist, etwas Zeit und Geld zu investieren. Außerdem wissen gute Fotografen, wie sie dich am besten in Szene setzen können und wie du sympathisch wirkst. Nimm dir vorher ruhig etwas Zeit für einen Friseurbesuch und suche dir ordentliche Kleidung heraus. Begutachte dein Bild und frage dich: „Sieht diese Person so aus, als würde sie den Job wirklich haben wollen?“. Wenn deine Antwort „Ja“ ist, hast du alles richtig gemacht.

Die Zeugnisse

Zu deiner Bewerbung gehören natürlich auch deine Zeugnisse. Du kannst die Zeugnisse von deiner Schule und auch von bereits gemachten Praktika hinzufügen. Achte bei Onlinebewerbungen unbedingt auf saubere Dokumente (keine Kaffeeflecken, Eselsohren…) und scanne diese gerade ein (schief eingescannte Dokumente machen einen unordentlichen Eindruck). Unentschuldigte Fehlstunden im Zeugnis erschweren dir die Chance auf die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Wenn du eine Einladung bekommst, wirst du evtl. darauf angesprochen. Überlege dir eine gute Begründung im Voraus.

Arbeitsproben (optional)

Für manche Berufe kann es sinnvoll sein, deiner Bewerbung Arbeitsproben hinzuzufügen. Wenn du dich z.B. als Mediengestalter bewirbst, kannst du erste eigene Arbeiten zeigen. Das können selbst erstellte Visitenkarten oder Flyer sein, eine kleine Internetseite, selbst fotografierte und bearbeitete Bilder etc. Wenn ausdrücklich Arbeitsproben erwünscht sind, du aber bisher noch keine hast, kannst du dir selbstverständlich auch für die Bewerbung extra welche anfertigen. Im Bereich Mediengestaltung könntest du dir z.B. ein eigenes Logo für dich ausdenken und ein eigenes Corporate Design erschaffen. Oder du suchst dir eine fiktive Firma aus und gestaltest etwas dazu. Für eine Bewerbung als Fachinformatiker benötigst du im Normalfall keine Arbeitsproben. Aber auch hier schadet es nicht, Screenshots von eigenen, bereits erstellten Projekten hinzuzufügen.

Zu guter Letzt

Du hast deine Bewerbungsunterlagen zusammengestellt und alle angeforderten Dokumente gesammelt. Zu guter Letzt solltest du unbedingt deine Bewerbung selbst noch einmal durchlesen. Achte unbedingt darauf, den Firmennamen und den Ansprechpartner richtig zu schreiben. Wenn du alles geprüft hast, gib sie einem Freund oder Familienmitglied zum Korrekturlesen. Selbst der beste Redakteur sieht seine eigenen Rechtschreibfehler nicht. Und vier Augen sehen immer mehr als zwei. Eine Bewerbung ohne Rechtschreibfehler zeigt, dass dir die Bewerbung wichtig ist und dass du sauber und ordentlich arbeiten kannst.

Wenn du diese Tipps berücksichtigst, steht einem Vorstellungsgespräch nichts mehr im Wege. Wir wünschen dir viel Erfolg und vielleicht sehen wir uns ja bald bei MDSI.
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